Es ist Winter, aber der Schnee lässt mal wieder auf sich warten.
Ich wache früh
am Morgen auf und horche aus dem Fenster meiner Dachwohnung.
Es plätschert und gluckert ganz sanft auf die
Dachpfannen und in der Regenrinne. Regen.
Ein sehr
vertrautes Geräusch, das mich bald wieder einschlummern lässt.
Ganz anders ist es, wenn der Schnee sich auf die Dächer
legt. Er wirkt wie eine zusätzliche Dämmung. Der Schnee hüllt die Welt in ein
flauschiges Badetuch. Alles wird leise
und langsam. Wunderschön.
Erst seitdem ich in 1992 Metern Höhe auf dem
verschneiten Gipfel stand, weiß ich was Stille und Schönheit ist. Dort fährt
kein Lift hoch.
Wir hatten Mühe in Skischuhen ganz nach oben, durch tiefen
griffigen Schnee zu steigen.
Die Skier und Stöcke stellten wir vor einer
gefühlten Ewigkeit ab um unbehindert aufsteigen zu können.
Die Sonne schien auf den funkelnden unberührten
Schnee. Ich sah auf hohe Schneedünen.
In dieser Höhe stehen die letzten
robusten, schneebedeckten Bäumchen. Bis zur Baumgrenze sind es nur ein paar
Meter.
Der Himmel war wolkenlos blau.
Die Luft war so klar und kalt wie ich es nicht kannte.
Fast am Gipfelkreuz angekommen musste ich wieder
stehen bleiben und mich langsam kreisrund drehen. Überwältigt von diesem
Anblick.
Ganz dort unten sausten Skifahrer klein wie Ameisen die schwarze Piste der Mulde
hinunter.
Licht und Schatten gestalten die Landschaft. Kaum zu glauben, wie traumhaft die Welt sein kann.