Sie hat mich
durch die Zeit getragen, zum Lachen und zum Weinen gebracht.
Sie lässt mich
tanzen, wippen, staunen und löst alle mir bekannten Emotionen aus.
Ich verbinde
alle Höhen und Tiefen in meinem bisherigen Leben mit Musik.
Jede Phase hat ihre
eigenen Klänge. Als meine Mutter vor zwanzig Jahren starb, ich war gerade
fünfzehn, trug ein Musik-Sturm mich durch diese Zeit.
Ich ergriff jeden
Strohhalm um diesen Gefühlen Herr zu werden. Es ist mir natürlich in keinster
Weise gelungen auch nur irgendetwas Herr zu werden, aber meine Musik hat mich
da durch getragen.
Wütende, schnelle Musik. Sanfte, beschwichtigende Töne.
Gesungene Musik. Alte Musik. Die Musik meiner Mutter. Aktuelle Musik und auch
welche die mir heute fast etwas peinlich sein könnte, wenn ich ein altes Tape
oder eine alte CD einlege. Aber es ist mir nichts peinlich, weil ich diese Töne
so unendlich gebraucht habe in dieser schweren Zeit.
Ich war verliebt zur Musik und dieses Gefühl kommt mit
vielen Gedanken zurück. Ich war todunglücklich zur Musik und bin es zum Teil
wieder, wenn ich sie höre, da sie alles wieder ins hier und jetzt
transportiert. Ich bin aufgedreht und glücklich beim tanzen mit einem Freund
und dann kommt sie, die Traurigkeit, wegen genau diesem Song zu dem wir
tanzten, da er kurz darauf Tod ist.
Hunderte Bilder, Stimmungen und Ereignisse
sind in meiner Musik. In meinem Tattoo steckt
Musik. In meinen Fotos ist sie. Freunde kommen und gingen, aber sie
lassen etwas Musik bei mir zurück.