Na, diese Nacht war aber kurz. Erst habe ich es einfach nicht
ins Bett geschafft, dann kann ich trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht
gleich einschlafen, da der Mann schnarcht und zu allem Übel jagen die Katzen
mitten in der Nacht dem Spielzeug nach.
Das Fernsehprogramm war aber auch nicht
von schlechten Eltern.
Die Gedanken kreisen um das gesehene und gesprochene.
Frau TV, Jauch, Tatort, Menschen hautnah, der Alltag und der Vollmond.
Manch
einen stört der gute Mond reichlich wenig. Es wird nicht einmal wahrgenommen,
dass er am Nachthimmel prangt. Mir geht
es in diesem Punkt anders. Ich besitze
keinen Mondkalender und lege es nicht darauf an, mich immer wieder aufs Neue
von ihm beeinflussen zu lassen. Es passiert einfach.
Der gute Mond schafft es
Monat für Monat meine Gedanken noch weiter zu verstreuen als sie sowieso schon
verstreut sind. Die Dinge gehen mehr in die Tiefe und graben meinen
Gedanken-Garten völlig um. Müsste ich eine grobe Richtung bestimmen, in die sie
sich vergraben, würde ich sagen, es sind die Menschen und die Tiere unserer
Welt und all das was sie auf ihren Schultern tragen. Klingt vielleicht
pathetisch, ist aber so.
Scheint der Mond hell und voll am Nachthimmel,
berühren mich Schicksale anderer ganz
besonders. Jedes Mal werde ich
sentimental, beschäftige mich damit was sich verändern muss, was ich verändern
würde, wenn ich nur könnte…
Es gehört verdammt viel Mut zur Veränderung, auch zur
Veränderung im Kleinen. Gesünder essen. Mehr Sport. Dem Kind noch mehr Raum
geben. Wieder Vegetarier werden. Hat ja schon mal 12 Jahre funktioniert. Keine
Zoobesuche, da die Tiere dort nicht hingehören, aber wo sollen sie denn hin?
Die Vertriebenen, die Handaufzuchten in fünfter Generation in Gefangenschaft.
Ein Großteil der Kinder würde niemals einen Tiger zu Gesicht bekommen, außer im
Fernseher. Regenwälder verschwinden. Kriege. Vergewaltigungen.
Sehr traurig und
beängstigend. In was für einer Welt leben wir eigentlich?!
Die Gedanken werden umfangreicher und ganz bald kann ich sie nicht mehr bewältigen, in dieser Vollmondnacht.
Die Gedanken werden umfangreicher und ganz bald kann ich sie nicht mehr bewältigen, in dieser Vollmondnacht.
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